Jugend National Mannschaft gewinnt Bronze
Durch einen 10 – 3 Sieg gegen Russland konnte zumindest Bronze erreicht werden. Interessanterweise konnten auch die Franzosen im Finale stressbedingt ihre Leistung nicht abrufen und unterlagen den anscheinend doch Wettkampf “erprobteren” Tschechen mit 9 -10. Die mentale Stärke ist so wichtig.
Das Spiel um Platz Drei war wieder ziemlich spannend, da erst im 4. Inning der Ausgleich gelang. Der deutsche Schildwall zeigte wieder einige Lücken, vor allem am Schlag, doch Starter Simon Bäumer zeigte sich unbeeindruckt von der wieder extrem kleinen Strikezone des Umpires. Die Russen versuchten aus Erfahrung zu “Walken” und hatten dann sogar auch ein paar Hits. Am Ende setzte sich dann aber doch das reifere und bessere Team durch, nämlich das Deutsche. Ganz wichtige Hits, um das Spiel umzudrehen, hatten Catcher Dominik Feil (4 RBI´s), Ian Post und Maxi Siegert-Bomhard. Das letzte Inning warf dann nochmal der im Turnierverlauf neben Elian Gentner herausragende Pitcher Joshua Steigert: drei Batters, drei Strike Outs, Fastballs, Curveballs für Strikes….eigentlich ganz einfach. Das komplette Spiel plus Stats kann man hier nochmal nachlesen. (Video auf der Seite des Veranstalters) http://www.baseballstats.eu/2016/chartres/games/13.htm
Zwei Titel gab es aber dennoch für den deutschen Nachwuchs: Elian Gentner wurde als Best Pitcher, Merlin Bendlin als Best Hitter ausgezeichnet.
Titel für Best Pitcher und Best Batter
Eigentlich hätte auch Ian “Voldemort” Schmidt (offiziell:Post) einen Offensiv Titel verdient, denn Ian war konstant neben einer Top Leistung als Centerfielder und als Kapitän “off the field” mit einer Batting Average von .615 mit 11 RBI´s und drei Triples nur ganz knapp Zweiter hinter Merlin (Avg. .636) und spielte eine ganz starke Serie. Elian hat in drei von vier Spielen früh den Starter ersetzen müssen und in sieben gepitchten Innings nur zwei Hits und keinen einzigen Earned Run aufgegeben. Obendrauf konnte er 10 gegnerische Schlagmänner per Strike Out zurück ins Dug Out schicken.
Als Fazit sei Folgendes angemerkt: Technisch (zumindest im Training), körperlich und auch was das Equipment, Ausstattung und Apparel angeht, war die deutsche Mannschaft im Teilnehmerfeld führend, die anderen Teams hatten allerdings natürlich auch herausragende Spieler. Dass gegen doch limitierte Gegner wie Russland oder Litauen einige Spieler an ihren Nerven scheiterten, war erschreckend und da diese Hemmung und “Yellowness” auch von vermeintlichen Leistungsträgern oder solchen, die sich selbst so sehen, ausging, war sie teilweise ansteckend. Einige Spieler hatten ein tolles Turnier und waren auch in den Vorbereitungsspielen sehr stark, hatten Spaß am Spiel, wollten gewinnen, Bälle “wegknattern”, den Gegner besiegen, eine great time haben, verstanden das Konzept: “You gotta fight for your right to party”.
Andere dachten zu arg über die Scouts unter dem Zelt im Leftfield nach oder wie ihr Evo-Shield sitzt oder für wieviel sie evtl. “signen” werden, so dass sie sich trotz aller Ansprachen und Mental-Übungen nicht auf das Wesentliche konzentrieren konnten und dann, als es nicht gleich klappte mit den ersehnten und erträumten Erfolgserlebnissen, sofort verkrampften und ihren Cool verloren.
Im Training – und dabei ist es egal wie oft man die Woche trainiert oder sogar auch untereinander spielt – kann man die Duellsituation nicht üben, das geht nur im Spiel mit anschließender klarer Analyse, Visualisierungen und Rekapitulationen. Deshalb ist der DBA-Ansatz, viele wertige Spiele rund um die Welt zu bestreiten, so wichtig. Wie gesagt, konnten 5-6 Spieler der Anforderung, den Titel zu verteidigen, souverän standhalten, freuten sich auf die Aufgabe, wuchsen an ihr, performten … andere eher nicht.
Der deutsche DBA-Anspruch ist nun eben nach dem U15 Titel letztes Jahr und dem U12 Titel dieses Jahr, dem Erreichen des Halbfinales in Nagoya letztes Jahr oder auch den Siegen bei der U15 WM gegen Italien oder Australien so, dass man sich über einen dritten Platz nach Niederlagen gegen die Tschechen oder Frankreich (1 Sieg aus 3 Spielen) nicht wirklich freuen kann. Aber hey, besser Dritter als Vierter. 😉
Mein Dank geht an Coach Heiko Schumacher, der genauso nach der Niederlage gegen die CZ nicht schlafen konnte und alles gab, genauso wie Sven Huhnholz, Meister der Organisation, Spieler-Liebling und “Iron O” Octavio Medina und Team-Mama, Heilerin und gute Seele Marlies Boll.
Alle Spieler brechen die Tage erneut auf, um ihre Baseball Instinkte und Fähigkeiten, wenn es gilt, weiter zu stärken. Alle, die nach dem 1. Mai 2001 geboren wurden, fliegen zur PONY World Series in die USA, alle Älteren zum World Boys Baseball Tournament nach Seoul, Süd-Korea, wo z.B. in der Gruppe World Baseball San Diego (USA), Korea und Australien warten. Da müssen alle eine Schippe drauf legen, aber, dass diese Turniere für die Entwicklung jedes Einzelnen viel bringen werden, ist ja klar.