7 Spiele in 9 Tagen…es war ein lehrreicher Trip für die U 16 DBA All Stars
Dass wir erfreulicherweise mittlerweile zumindest mit den DBA All Stars/Nationalmannschaften im Großen und Ganzen Jahr für Jahr, Jahrgang für Jahrgang auf diesem Niveau mitspielen können, lässt sich der Tatsache entnehmen, dass wir gegen den Turniersieger Marion, Ill in der Vorbereitung zunächst gut mitgespielt und sie im zweiten Spiel sogar geschlagen haben. In Southern Illinois an der Grenze zu Missouri und Kentucky wird guter Baseball gespielt. Baseball ist die bei Weitem populärste Sportart. Gegen Japan konnten wir zweimal auf die Gastfreundlichkeit des John A. Logan College zählen und mit Head Coach Kyle Surprenant lernte ich einen engagierten Baseball-Mann kennen, der mit seinen Teams in den letzten Jahren in seiner Conference sehr erfolgreich war und sich jetzt offen dafür zeigte, deutsche Top Prospects mit Stipendium und Spielzeit auszustatten.
Gegen den Asien Vertreter Japan startete Matthias Vogl (Regensburg) und für 2 Innings hatten er und seine Defense die Japaner im Griff und die DBA All Stars konnten im 2. Inning durch zwei Walks , zwei Singles von 3rd Baseman Moritz Köhler (Stuttgart Reds) und Leftfielder Lasse Nixdorf (Paderborn U´s) sowie einem HP von Shortstop Kenny Fermin (Bad Homburg) mit 2 – 0 in Führung gehen. Die Japaner allerdings glichen Top 3 zum 2 – 2 aus, wobei sich der wieder stark werfende Matthias Vogl das Leben im Feldspiel selbst ein wenig schwerer als nötig machte. In der unteren Hälfte des 3. Innings sprang außer einem Single von Catcher Cesar Carballosa (Paderborn U`s) nichts Zählbares raus, Matthias Vogl wurde nach 3 IP/1 HIT/2 Runs durch Finn Jakoby (Düsseldorf Senators) ersetzt. Dieser warf zwei Innings, in denen er dank einiger Errors, die sich leider einstellten sowie auch aufgrund des wieselflinken, aggressiven Baserunnings der Japaner 4 Runs bei 3 Hits und doch auch einigen Walks zulassen musste.
Im 5. Inning konnten unsere Jungs trotz dreier Singles von Darrion Richards (Paderborn U`s), Moritz Köhler (Stuttgart) und Joel Petzold (Stuttgart Reds) nur einen Run erlaufen.
Im 6. Inning übernahm Jan-Luca Vogt (Paderborn U`s) den Mound und der sich schon im 5. Inning leicht angedeutete Konzentrationsabfall des ein oder anderen setzte sich fort, sodass die Japaner weitere 2 Runs bei 3 Hits und 3 Errors aufs Scoreboard bringen konnten.
Wenn man nicht immer vor jedem Pitch den Fokus auf höchstem Level hat, nicht wie ein Bulldog und Dirtbag jeden Ball egal ob im Feld, am Schlag oder auf den Bases angeht, dann wird man eben gegen gute Gegner, die all das machen, zweiter Sieger. Den Japanern merkte man an, dass sie die aus ihrer Sicht blamable Niederlage des Vortages wieder korrigieren wollten. Sie waren laut, aggressiv, pitchten gut, fieldeten stark und vor allem wenn wir sie per Walks, Errors oder auch Hits auf die Bases ließen, waren sie schwer zu kontrollieren.
Aber jetzt rissen sich die Boys in blau – nämlich Deutschland – wieder zusammen und es entstand eine formidable Rally:
Rightfielder Domenic Rauwolf (Regensburg) startete die Rally, die von Darrion Richards (Paderborn), Cesar Carballosa (Paderborn), Moritz Köhler (Stuttgart) und Lasse Nixdorf (Paderborn) fortgesetzt wurde.
Ab dem 7, Inning üb ernahm der vormalige Centerfielder Darrion Richards bei 8 zu 8 Spielstand im vermeintlich letzten Inning den Mound, DH Joel Petzold übernahm im Centerfield. Das Spiel wurde jetzt extrem spannend, der Fokus war auf beiden Seiten komplett da, es machte richtig Spaß und so wurde bis ins 11. Inning verlängert. Wir hatten in dieser Zeit zweimal Läufer am dritten Base, die Japaner einmal, aber keinem gelang es zu scoren. Beide Pitcher, Darrion wie auch der Japaner hatten die Schlagleute im Griff, beide Defensiven machten die Plays. Bis im 11. Inning die Japaner erfolgreich ihre Schwünge kürzer machten und 3 Singles hintereinander knatterten, was zusammen mit einem Walk für eine 10 – 8 Führung reichte. Unsere Jungs hatten im Nachschlag zwar nochmal gute Kontakte, aber game over.
Um 20 Uhr konnten wir dann vor über 2000 Zuschauern und toller Atmossphäre die Homeboys aus Marion, Illinois dabei verfolgen wie sie mit einer tollen Leistung dieFavoriten aus Covina (LA) California mit 3 – 2 schlagen konnten. Es hat alles in allen wieder viel gebracht, viel Baseball, neue Freunde, good times…..Wermutstropfen bleibt die Niederlage gegen Aroma Park, das hat weh getan und bot eben no right to party
Ich denke der Lerneffekt war gerade im mentalen Bereich wieder riesig. Wir haben viel trainiert, viel gespielte, viel darüber gesprochen wie es eben nun mal geht, wenn man Turniere gewinnen will. Warum will man gewinnen? Weil es geil ist, warum sonst. Wenn man allerdings unnötig gegen schlagbare oder gleichwertige Gegner verliert, weil man sein mind einfach nicht right hat, weil mann hofft, gleichgültig oder furchtsam ist, dann ist das eben nicht so schön. Das ist alles.
Sameness is greatness, jedes Spiel, jedes Inning und jeder Ball bei vollem Fokus… daran gilt es immer weiter zu feilen.