Teneriffa 3 und 4
Wir sind jetzt mittlerweile schon fünf Tage in Teneriffa und haben vier Spiele auf hohem europäischen Niveau absolviert, morgens um 11 Uhr im Hotelpark neben dem Baseballplatz und abends auf diesem trainiert und viel über Baseball – was es braucht, wie es geht, was es bedeutet – gesprochen. Das Trainer-Team inklusive Mutter der Kompanie Nadine Kochheim und Physio Antonio harmoniert ausgezeichnet, die Jungs ziehen voll mit, aber trotzdem wurden auch die zwei nächsten Spiele gegen wieder starke Gegenspieler aus ganz Europa verloren.
Spiel 3: Als Hometeam stand der Utility – Stuttgarter Joni Schäffer auf dem Mound und machte auch dort einen guten Job. Er warf drei Innings, gab dabei zwei Runs bei einem Walk und drei Hits ab. Drei Gegner konnte er ausstriken. Das deutsche Problem ist in diesem Dezember vor allem die Offensive, ein wenig zu zurückhaltend und abwartend, ein bisschen Pech ab und zu bei guten Kontakten und aber doch auch ab und zu ein schöner Hit. Die Defensive steht mittlerweile ziemlich gut, aber auch die Gegner spielten stark. Der deutsche 2005-er Jahrgang wurde ja durch die Pandemie-Folgen – wenig Training, noch weniger Spiele, kein Boca Chica, keine Turniere – besonders beeinträchtigt. Sie haben leider im Alter von 15 und 16 Jahren viel Baseball verpasst. Umso schöner, dass sie es jetzt nachholen können, aber wie man gegen starke internationale Konkurrenz vor allem menmtal gerüstet und richtig eingestellt antritt, muss trainiert werden und damit beschäftigen sich alle vorbildlich.
Nach Joni Schäffer kam der Gautinger Philipp “Red” Kleehaupt auf dem Mound, der Lomita, zum Einsatz. Sein Leistungsprotokoll liest sich so: 2 IP; 1 K; 1 Hit; Kein Walk, Kein Run….lief also sehr gut, aber wir konnten weiterhin nach mittlerweile 5 Innings nicht aufs Scoreboard kommen. Im 6. Inning kam dann Tobias Maul aus Paderborn als Pitcher, auf den sich der Gegner dann allerdings ganz gut einschoss und vier Runs erlaufen konnte. Dabei halfen allerdings auch zwei ärgerliche Errors, da Tobias eigentlich auch einen guten Eindruck hinterließ. Er warf zwei Innings, strikte vier Gegner aus, ließ allerdings auch vier Hits, drei Walks und in Kombination mit den Errors dann auch vier Runs gegen sich zu. In der unteren Hälfte des siebten Innings platztze dann auch auf deutscher Seite der Knoten und es wurde unsererseits eine kleine Rally gestartet, die vier Runs produzierte. Insgesamt konnten die Jungs auch mehr Hits als in den Spielen zuvor erzielen, aber bis auf das 7. Inning waren diese vereinzelt. Singles schlugen Darrion Richards (Paderborn U`s), Justus Moritz (Regensburg), Jona Widmann (Regensburg) sowie Eric Kunze (Bonn Capitals), dem sogar zwei Hits gelangen, wie auch dem Paderborner Tobias Maul, der außer einem Single noch einen satten Double knatterte. 4 – 6 Verloren, schade, aber wie wir immer sagen: Ich gewinne immer, entweder gewinne ich oder lerne.
Der Dienstag war frei, was wir zu einer Wanderung in den etwa 3,5 Kilometer entfernten Ort Puerto de La Cruz nutzten, aber am Mittwoch waren wir wieder da: Training, Halbfinal-Spiel, wir als Vierter gegen den Ersten. Am Schlag waren unsere Jungs wieder ziemlich harmlos, wobei der ein oder andere doch wieder verbesserte At Bats zeigte – langsam ist geschmeidig, geschmeidig ist schnell, grün und aggressiv bis die Augen nein sagen – zeigte. Indes wollte gegen starkes Pitching wenig fallen. Außer Tobias Maul (Paderborn) und Philipp Kleehaupt (Gauting), die Singles hatten, konnte sich nur noch Collin Uzoewulu (Bonn Capitals) über einen schönen Double freuen.
In der Feldverteidigung haderte Starter Matthias Vogl (Regensburg) mit der Kontrolle und so musste er trotz oft starker Pitches vor allem aufgrund von sechs Walks und zwei Hits in zwei gepitchten Innings drei Runs erlauben. Joel Petzold (Stuttgart Reds) begann wie in seinem ersten Start bärenstark, warf insgesamt 5 Strikeouts in drei IP, aber dann ließ auch er vier Spieler der Roten per Walk auf Base, gab einen Hit und am Ende drei Runs auf. Er warf aber schon wieder gut und überzeugend. Die vielen Walks und die enttäuschende Schlagausbeute gegen einen allerdings im Feld sehr souverän spielenden und stark pitchenden Gegner besiegelten die Niederlage.
Vier Niederlagen nerven natürlich gewaltig, aber es geht heute schon wieder weiter und wir wollen ja besser werden und das geht nur gegen spielstarke Gegner und von daher ist diese European Winterleague sehr zielführend für die potentielle Deutsche Junioren NM der Jahre 2023 und 2024. Spielberechtigt sind hier in Teneriffa Spieler der Jahrgänge 2004 und jünger, ….wir haben nur 2005-er, 2006-er und 2007-er dabei