Cabarete DR 8
Für mich (GBull) ist heute Abreisetag. Arnold Morrobel – langjähriger DBA Coach und persönlicher Coach von Marcell Ozuna (Atlanta Braves) hat mich netterweise in Cabarete abgeholt, war begeistert von dem Haus, den Jungs und allem drum und dran – und hat mich die 4 Stunden und 20 Minuten nach Boca Chica gefahren. Dort habe ich mich nochmal mit Nate Trosky zum Abendeessen verabredet, für nächste Ostern alles nochmal mit Hotel Besitzerin Camelia abgesprochen und werde heute nach Hause fliegen.
(In Deutschland angekommen, geht es für mich – wenn alles klappt -sofort mit der U 18 Nationalmannschaft weiter nach Teneriffa. Zwar haben sich zusammen mit den Kapitänen Yannic Walther und Paul Schmitz auch weitere Stammkräfte und Leistungsträger wie Mo Van Bergen, Luca Dickinson oder auch Tristan Russell für den Trip entschuldigt, aber das gibt uns die Gelegenheit mit jungen, ehrgeizigen Nachwuchsspielern mitten im Winter Baseball zu spielen und zu trainieren. Neben den üblichen Verdächtigen Heiko Schumacher, Clemens Cichocki, Nik Bendlin und Nadine Kochheim fliegt diesmal auch Italiens Baseball-Legende Ruggero Bagialemani als Coach mit.)
Hier aber jetzt erstmal der Bericht von unseren Jungs in der Karibik
Noah Lorenz: Ankunft Puerto Plata. Ich wurde von Georg am Flughafen abgeholt und zur Akademie gebracht. Nachdem Ich in der Akademie angekommen bin, wurde Ich von allen Herzlich begrüßt. Später am Abend sind wir noch zu einem Softballspiel gegangen, wo wir von Carlito unserem Trainer, zum Essen eingeladen wurden und am Zaun vom Baseball Feld gegessen haben.
Das Fazit für mich ist, Ich (Noah) fühle mich hier sehr wohl und würde Stand jetzt noch mal hier her kommen.
- Dezember
Auf diesen Tag haben wir schon alle lange gewartet. Wir treffen heute Emanuel Clase, den Closingpitcher der Cleveland Guardians. Er wurde dieses Jahr zum zweitbesten Closer in der ganzen MLB gevoted, hinter Josh Hader. Er ist 23 Jahre jung, hat aber in seiner Karriere schon große Erfolge eingefahren mit drei unterschiedlichen Organisationen, den San Diego Padres, Texas Rangers und den Cleveland Guardians (bzw. Indians). Sein schnellster Pitch den er je geworfen hat war 103 mph schnell, aber auch sein Cutter erreicht bis zu 100 mph. Dazu wirft er auch noch einen 94 mph schnellen Slider. Bevor er ein Pitcher wurde, war er im Alter von 14 Jahren ein Outfielder. Bereits am frühen Morgen nach dem Strandtraining ging es für uns bei einer 90 minütigen Fahrt zum Haus von Clase. Angekommen erschien uns das Haus von außen eher sehr unauffällig. Dieser trübte aber sehr schnell, denn bereits als wir den Mercedes Benz in der Garage stehen sahen wussten wir das der Eindruck trügte. Zunächst gingen wir in den Garten und schauten uns die Großen Kampf-Hähne an. Hier in der Dominikanischen Republik schauen sie sich gerne Hahnenkämpfe an. Emanuel hat mehr als 30 Hähne, die oft von einem seiner Angestellten trainiert werden. Trotz aller dem konnte er uns über jeden einzelnen Hahn etwas erzählen. Zudem hat er auch noch 7 Wachhunde die er in der Nacht rauslässt um ihn, seine Frau und seinen kleinen Sohn „Roberto“ zu beschützen. Leider mussten wir zunächst 20 Minuten warten, hatten in der Zeit aber auch die Möglichkeit uns das Haus anzuschauen. Man könnte zwar denken dass das Haus super modern eingerichtet ist, was komplett das Gegenteil war. Trotzdem war das noch nicht ganz eingerichtete Haus schön eingerichtet. Da wir so lange warten mussten, überlegten wir uns zum naheliegenden Strand zu fahren, was wir allerdings doch nicht taten da in diesem Moment Emanuel ankam. Wir hatten das Privileg mit seinem Mercedes Benz AMG durch die Straßen seines Wohnortes zu fahren. Am Ende der Rundfahrt ging es für uns noch an einen kleinen schönen Strand, wo wir die Möglichkeit hatten ins Wasser zu springen und Fotos mit ihm zu machen. Man merkt ein wenig, das Alfre Ruiz fast wie ein Vater für ihn ist, weil wir wurden von ihm zum Essen eingeladen. Somit ging es anschließend für uns wieder mit großem Hunger zurück ins Haus von Emanuel, wo wir eine sehr leckere Mahlzeit serviert bekamen, die von seiner Köchin zubereitet und zusammen mit seiner Frau Rocio serviert worden war. Es gab wie üblicherweise Reis mit Bohnen, Fleisch und einen leckeren Kartoffelsalat mit Ei und Mais. Georg und Emanuel unterhielten sich die ganze Zeit und auch das Essen über und auch wir hatten wieder die Möglichkeit Fragen zustellen. Auf die Frage wer der unangenehmste Hitter in der MLB ist, antwortete er ohne zu zögern „Jose Altuve“. Auf die Frage wann er wieder anfängt richtig zu werfen und zu trainieren, antwortete er dass er erst im Januar wieder anfängt richtig zu werfen. Dies sieht man ihm auch, denn er hat ein wenig zugenommen. Danach ging es für uns nach einem langen Tag um 15:00 zurück nach Hause. Auf dem Heimweg machten wir noch einen Abstecher zu einem Baseballfeld in der Pampa wo unser Freund aus der Akademie Alex spielt. Alex soll bald in die Akademie ziehen und ist ein riesiges Talent. (12 Jahre alt) Alfre ist dafür zuständig dass auch Kinder, die nicht aus der Umgebung sind in die Akademie kommen.
- Dezember
Da es die ganze Nacht über geregnet hat, wurden die zwei für heute angesetzten Spiele leider abgesagt. Darum fuhren wir mit der U12 nach Puerto Plata wo das Turnier nach einer langen Regenpause stattfinden konnte. Sie hatten das Glück dass sie auf einem guten Platz spielen konnten wo der Regen nicht so viel ausmachte. In der Regenpause trafen wir zufällig Huascar Ynoa, einen Starting Pitcher von den Braves, den man vielleicht durch seinen Grandslam gegen die Nationals kennt. Da Ich (Jann-Mika) ein Braves-Fan bin machte ich ein Foto mit ihm. Trotzdem bekamen wir nach der Regenpause ein hochqualitatives U12 Turnier zu sehen. Der große Unterschied zu Deutschland ist, dass die Pitcher und Batter hier nicht lange rumgammeln sondern direkt auf den Ball kloppen. Der coolste Moment für uns war es zu sehen wie Alex bei Bases Loaded und einem Spielstand von 6:6, mit einem großen Lächeln und Selbstbewusstsein an die Platte ging. Zum Vergleich sind die meisten Hitter in Deutschland bei so einer Situation eher nervös und zögerlich. Dieses At Bat resultierte in einem 2-Run Single threw the middle. Im letzten Inning passierte nichts mehr besondres und somit ging ein sehr spannendes Spiel mit 8:6 für uns aus. Nachdem im Bus noch eine Weile gefeiert wurde, gab Georg dem ganzen Team eine leckere Pizza aus.
- Dezember
Am frühen morgen ging es für uns an den Strand um eine Runde schwimmen zu gehen. Man muss hier sehr aufpassen da man durch die relativ starke Strömung und die relativ hohen Wellen aufpassen muss nicht abzutreiben. Trotzdem haben wir hier einen großen Spaß die Wellen zu surfen. Außerdem machte es den ganzen Strand Aufenthalt noch schöner da wir fast den kompletten Strand für uns komplett alleine haben. Um ca. 13:00 wurde Georg von Arnold und Bebo aus Boca Chica abgeholt. Alles in allem sind wir ihm sehr dankbar das er die eine Woche hier war und wir sehr viel gelernt haben.
GBULL: Die U 12 aus Cabarete haben das Provinztunier gewonnen und 50.000 Dom Pesos (etwa US $1000) dafür bekommen, was sehr viel ist. In Deutschland bekommt man z.B. für den Gewinn des Länderpokals kein Geld. Ich bin mit Alfre Ruiz auf den Dörfern gewesen, wir haben Talente gesehen, gute Spieler, waren 8 Tage lang nur unterwegs, haben mit unseren deutschen und dominikanischen Spielern viel trainiert, gespielt, eine gute Zeit verbracht. An unserem Strand kann man sehr gut baden, body surfing, was die Jungs bis ich kam, nicht durften, aber wenn man immer in Kontakt mit dem Boden bleibt, ist das warme, aber dennoch erfrischende atlantische Meereswasser toll.
Zu Emmanuel Clase lässt sich sagen, dass dieser ein sehr entspannter, bodenständiger Typ ist, der sich den halben Tag Zeit genommen hat um uns seinen Heimatort Rio San Juan zu zeigen. Geboren ist er dort, mit 12 Jahren ist er nach Cienega-Cabarete gezogen, wo auch unsere Akademie ist. Als er gesignt hat, ist er wieder zurück nach Rio San Juan gezogen. Wir waren an der Lagune, am Strand, Alfre und ich sind mit ihm zu einer Höhle der Ureinwohner geklettert, während die Jungs gebadet haben. Er hat viel erzählt darüber, wie es nach dem Trade von den San Diego Padres zu den Rangers aufwärts gegangen ist, wie die Unterschiede in den Minors sind, wie die Dominikaner und die Latinos generell in der MLB zusammen halten, über seine Leidenschaft Hahnenkämpfe und vieles mehr. Er ist ein netter Typ und hat versprochen die Tage in der Akademie vorbeizuschauen, um Jack Schuman seinen Cutter beizubringen.