Reisebericht aus der Dominikanischen Republik – RuizBull Academia de Baseball
Reisebericht: Baseballträume und tropisches Abenteuer in der Dominikanischen Republik – Aus Elternsicht
Ute und Max Vögler, Oktober/November 2024
Unsere Reise in die Dominikanische Republik war ein Abenteuer, das vor allem für unseren Sohn Nicolas ein lang gehegter Traum war. Alles drehte sich für ihn um Baseball: Vier Wochen lang durfte er in der Ruiz-Bull Baseball Akademie in Cabarete trainieren und leben. Begleitet wurde er von Liam aus Berlin und Oswin aus Frankfurt, die ebenfalls mit großen Ambitionen nach Cabarete kamen. Jakob aus Hamburg war bereits vor Ort und trainierte schon seit einiger Zeit in der Akademie. Für uns Eltern stand schnell fest, dass wir mit Nicolas mitreisen würden – und dabei gleichzeitig dem grauen Herbstwetter in Deutschland entkommen könnten.
Baseball und Leben in der Akademie
Die Kinder waren in der Akademie bestens untergebracht. Neben täglichen Trainingseinheiten war für alles gesorgt: Anni, die gute Seele der Akademie, kümmerte sich von Montag bis Samstag um frisch zubereitete Mahlzeiten und Snacks für die Jungs. Leonardo, der „Mann für alles“, übernahm diese Aufgabe am Sonntag. Die Unterkunft hatte einen schönen Außenbereich mit Pool, eine Batting-Cage und sichere Räumlichkeiten – alles, was das Baseball-Herz begehrte.
Außer Sonntag startete der Tag für die Baseballer unter Leitung von Coach Peña um 7:30 Uhr mit einem Strandtraining. Nach dem anschließenden Frühstück folgte die erste Trainingseinheit in der Akademie oder auf dem angrenzenden Baseballfeld. Mittags übernahm Coach Carlitos mit weiteren Einheiten wie Infield- und Batting-Training sowie Fitnesstraining. An manchen Samstagen gab es Spiele, die Sonntage waren immer Ruhetage. Nicolas und die anderen Jungs waren damit hervorragend versorgt, und ihr Tagesablauf war abwechslungsreich und strukturiert. Dadurch konnten wir die Insel entspannt erkunden.
Cabarete: Strandleben und lokale Sehenswürdigkeiten
Max flog mit den Jungs voraus und kombinierte die erste Woche Homeoffice mit der Karibik. Sein 1-Zimmer-Apartment im Aqualina Kite Hotel, direkt am Strand, bot die perfekte Mischung aus Arbeit und Entspannung. Der Ort Cabarete selbst ist bekannt für seine Kitesurfer-Szene und das Hotel lag direkt am „Kite Beach“. Besonders bei Wind waren die beeindruckenden Kunststücke der Sportler ein Spektakel. Neben der Akademie traf sich Max gelegentlich am späten Nachmittag mit Nicolas am Strand, um gemeinsam im Meer schwimmen zu gehen. Und in dem Restaurant Mesa Taina direkt neben dem Hotel gab es vorzügliches Essen und freundliche Bewirtung. Von dem Hotel aus erreichte man zu Fuß am Strand entlang in ca. 15 Minuten die Akademie.
Ich reiste in der zweiten Woche an, und Max und ich gönnten uns eine Auszeit im wunderschönen Natura Cabana Boutique Hotel & Spa im Ortsteil Perla Marina, eine „gated-community“ zwischen Sosua und Cabarete. Unsere komfortable palmenblätter-bedeckte Hütte lag nur wenige Meter vom Strand entfernt, umgeben von Natur. Frühstück und Abendessen im Freien waren ein Genuss, ebenso die Führung durch den hauseigenen Bio-Garten. Optional konnte man Yoga-Stunden oder eine Massage buchen, doch wir genossen einfach das warme Klima und die entspannte Atmosphäre.
Zum Abschluss unserer ersten gemeinsamen Woche entschieden wir uns für einen Aufenthalt im Velero Beach Resort in Cabarete. Von dort aus war der lebhafte Ortskern bequem zu Fuß erreichbar, mit zahlreichen Restaurants und kleinen Geschäften, die darauf warteten, entdeckt zu werden. Besonders faszinierend war der Verkehr – überall Mopeds, auf denen oft ganze Familien unterwegs waren. Trotz des scheinbaren Chaos blieb alles erstaunlich sicher.
Ein Highlight dieser Woche waren unsere Ausflüge in die Umgebung. Bei einer geführten Tour besuchten wir die Las Cuevas de Cabarete, eine Tropfsteinhöhle und eine weitere Höhle mit einem Naturpool, in den wir mutig sprangen. Ebenso beeindruckend war der Fußmarsch zum Wasserfall Arroyo La Rejoya, bei dem uns Ortsbewohner den Weg und sogar frische Kakaopflanzen zeigten. Die Abkühlung im Wasserfall war nach dem längeren Fußmarsch ein unvergessliches Erlebnis. Im Nachbarort Sosua besuchten wir das Castillo Muno King – das Lebenswerk eines aus Deutschland ausgewanderten Künstlers und Kunstsammlers Rolf Schulz, der für sich und seine Werke ein kurioses Schloss gebaut hat.
Abstecher in die Berge: Jarabacoa
In der dritten Woche zog es uns in die Berge nach Jarabacoa, etwa 2,5 Auto-Stunden von Cabarete entfernt. Die etwas kühleren Temperaturen und die romantische Lage des Hotel Gran Jimenoa direkt am Fluss boten einen wunderbaren Kontrast zur Küste. Die Weihnachtsdekoration des Hotels brachte eine etwas verfrühte, aber festliche Stimmung. Leider schränkte das Wetter mit viel Regen unsere Pläne etwas ein. Die Wanderung auf neu ausgebauten und menschenleeren Wegen zum Wasserfall Salto Jimenoa Two war trotzdem ein Erlebnis, auch wenn der Regen das Wasser schlammig statt türkisblau färbte.
Im Ort selbst fanden wir charmante Restaurants, darunter einen Italiener und ein gutes Burger-Lokal. Die wenigen Touristen machten Jarabacoa zu einer entspannten Etappe auf unserer Reise.
Regen auf der Halbinsel Samaná
Von den Bergen erreichten wir in rund 4,5 Autostunden die Halbinsel Samaná, wo wir in Santa Bárbara de Samaná im Bahia Principe Grand Samana übernachteten. Trotz der atemberaubenden Strände von Las Terrenas und Las Galeras war uns der Wettergott in den kommenden Tagen nicht hold – Regen begleitete uns fast ununterbrochen. Dennoch konnten wir die Schönheit der Gegend zumindest erahnen, bevor wir zum Wochenende hin nach Cabarete zurückkehrten.
Eindrücke vom Alltag in der Dominikanischen Republik
Unsere Autofahrten durch die Dörfer der Insel hinterließen gemischte Eindrücke. Einerseits die Herzlichkeit der Menschen und das lebendige Straßenleben, andererseits Lebensverhältnisse, die aus unserer Perspektive teilweise äußerst einfach wirkten. Besonders bedrückend für mich (Ute) als Hundeliebhaberin waren die vielen streunenden Hunde. Doch trotz der Herausforderungen, mit denen die Menschen hier zu leben scheinen, beeindruckte uns ihre Lebensfreude und Resilienz.
Zurück in Cabarete: Sport und Begegnungen
Während Max nach Deutschland zurückflog, verbrachte ich die letzte Woche in einem der sehr schönen Cabarete Beach Houses at Nanny Estates. Ein besonderes Highlight war ein Baseballspiel in Sosúa, bei dem ich Nicolas, Oswin und Liam begleitete. Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Begeisterung die dominikanischen Jungs spielten.
Unvergessen ist die Begegnung dort mit dem 13-jährigen Mikey, ein Spieler mit Beinprothese. Seine Geschichte erzählte uns Coach Peña. Der Junge, der trotz eines tragischen Unfalls weiter Baseball spielt, hatte in den USA sogar MLB-Stars wie Fernando Tatís Jr. getroffen – ein inspirierendes Beispiel für Resilienz, Lebensmut und unfassbarer Freude am Baseball. (seine Geschichte hier zu lesen: https://www.mlb.com/news/fernando-tatis-jr-meets-mikey-de-jesus-martinez)
Abschied von der Karibik
Nach vier erlebnisreichen Wochen flogen Nicolas und ich mit Oswin zurück nach Deutschland. Die Reise war für uns alle eine Bereicherung: Nicolas konnte seinen Traum leben, und wir erlebten die Dominikanische Republik von ihrer vielfältigsten Seite – mit all ihren Kontrasten, ihrer Herzlichkeit und ihrem unverwechselbaren Charme.